»Die Bundeswehr und das Vermächtnis des 20. Juli 1944«
Der 20. Juli 1944 als Vermächtnis - was lehrt uns der Widerstand, inwieweit kann er traditionsbildend sein, was überhaupt ist Widerstand?
Diese und viele andere Fragen, auch die Widerspiegelung in Bundeswehr, Politik und Unterricht, waren Gegenstand einer geförderten Tagung in der Offiziersschule des Heeres in Dresden anläßlich des 80sten Jahrestages des Attentats von Stauffenberg. Auch die erweiterte Wanderausstellung „Prüfstein des Gewissens“ zu den sächsischen Bezügen der Widerständler des 20. Juli 1944 zog viele der weit über 150 Zuhörer und Besucher an. Besonders interessant war es natürlich, die Stimme der Enkel zu den Themen zu hören, aber auch die vielen Fragen der jungen Offiziere, die sich mit den Problemkreisen: was sind Vorbilder, was sind unsere Werte, wofür steht die Bundeswehr usw. auseinandersetzen. Kultusminister Christian Piwarz stellte die Widerspiegelung des Widerstands im Lehrplan da; Sachsen widmet diesem Thema schon viel Aufmerksamkeit. Gefordert wurde zudem in der breiten Diskussion die Bildung an außerschulischen Lernorten - da stehen wir mit dem Transferraum Heimat gut aufgestellt da. In zwei Panels mit jeweils Impulsvorträgen und Podiumsdiskussion gab es erfreulich viel Raum sowohl für die Referenten wie auch die Zuhörer; Themen konnten nicht nur angeschnitten sondern auch behandelt werden. Im Anschluss wurde noch das neu erschienene Buch „Das Vermächtnis des 20. Juli“ des leider verstorbenen Rüdiger von Voss vorgestellt; sein Vater war der Widerstandskämpfer Oberstleutnant Hans-Alexander von Voss und sein Großvater war General Joachim von Stülpnagel. Insgesamt ein sehr inspirierender Nachmittag und Abend, der auch wohltuend zeigte, wie umfassend sich mit der deutschen Geschichte in der Offiziersausbildung bei der Bundeswehr auseinandergesetzt wird.